Die Zietenhusaren - Rathenow - Geschichte und Geschichten - IOD nA

Infanterieoffiziersdegen - kurz I.O.D. oder IOD n/M (neues Modell)

Unter Mitwirkung von Kaiser Wilhelm II., bei dessen Entwicklung, ist dieses Modell bis zum Kriegsende des I.WK, in sehr vielen Ausführungen hergestellt worden. Während der Weimarer Republik wurden bei vorhandenen, sich noch im Gebrauch befindlichen IOD die Herrscherinitialen entfernt (entnobilitiert) und bei Neufertigungen weggelassen. Privat beschaffte Degen durften sogar noch im 3. Reich getragen werden.

Unterschiedliche Gefäßverzierungen (Stichblattwappen) lassen auf verschiedene deutsche Länder schliessen. Preußen, Württemberg, Mecklenburg und Bayern hatten jeweils ihr eigenes Wappen auf dem Stichblatt, welches entweder starr oder klappbar sein konnte. Die Gefäße sind entweder aus Eisen (geschwärzt oder vergoldet) oder Messing (unbeschichtet, geschwärzt oder vergoldet).
Garde-IOD haben anstatt / neben der "WR II"-Griffauflage einen Gardestern als Griffemblem. Infanterie-Offizier-Degen n/A wurden vom Kaiser gern auch als Schießpreise gestiftet. Geschenkwaffen, von Kameraden, Familienangehörigen oder Vorgesetzten sind anzutreffen. Einige Klingen haben verzierte, teilweise vergoldete und gebläute Inschriften und Ätzungen. Auch Klingen aus Damaststahl kommen vor, mit oder ohne die zuvor erwähnten Verzierungen.

1.) privat beschaffte Waffe / Eigentum des Trägers

Ehemals vergoldetes Gefäß, mit lederner Fingerschlaufe in den Farben Schwarz/Weiß/Schwarz.
Mit Fischhaut bezogene, und mit dreifacher Wicklung (dünn/dick/dünn) versehene Hilze. Klinge vernickelt.

Gesamtlänge  1044 mm
Degenlänge    1020 mm
Klingenlänge    870 mm
Klingenbreite      21 mm
Klingenstärke    4,5 mm

Hersteller:
E. & F. Hörster

Solingen
(ab 1850 bis zur Gegenwart)

 

2.) dienstlich ausgegebene Waffe / Eigentum des Militärs

Fischhautbelederte Hilze mit doppelter Silberdrahtwicklung (entgegengesetzt verdrillt). Gleichmäßig braun patiniertes Messinggefäß, alle Teile mit Revisor-Stempel. Fingerstrippe nur noch Fragment.

Herstellerinschrift auf der Fehlschärfe

Weyersberg Kirschbaum & Cie Solingen

(ab 1883 bis 1930)

Gesamtlänge   986 mm
Degenlänge     963 mm
Klingenlänge    810 mm
Klingenbreite     25 mm
Klingenstärke   7,5 mm

 

Der Klingenrücken mit überkröhntem W und 11 gestempelt =>
(König Wilhelm + das Jahr der Vereinnahmung in 's Militär 1911)

 

darunter die überkrönte Abnahme-Majuskel =>

 

 

 

Die Scheide
 
Truppenstempel auf der Innenseite: 66.R.2.8.
(3. Magdeburgisches Inf.-Regt. Nr. 66, 2. Komp., Waffe Nr. 8)

Revisor- und Zahlen-Stempel (292) im Mundblech,

und gleichlautender Zahlenstempel (292) auf dem Schleppblech.

Revisor-Stempel auf dem Schleppblech.

 
Fotos
Von links nach rechts, von oben nach unten:
  • Degen aus der Zeit vor 1910, mit festem Stichblatt. Vernickelte Scheide mit 2 Trageringe.
  • wie 1.
  • Degen nach 1910, mit einem Tragering, schwarzer Scheide und klappbarem Stichblatt.
  • wie 3.
  • Degen mit "hochfein ziseliertem" Gefäß (plastisch verzierte Griffkappe).
  • Dieser Träger diente in einer MG-Abteilung. Aufschrift: Karl Neveling - Lehrer

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