Die Zietenhusaren - Rathenow - Geschichte und Geschichten - Die Zietenhusaren

Standarte von 1741

 

Die Zietenhusaren

Husaren-Regiment von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3

Stiftungstag, der 30.09.1730

Auflösung des Regimentes, am 30.05.1919

 

 

Se. Majestät wollen, daß in denen zu dem Allerhöchsten Gebrauch zu fertigenden Listen von der Armee das Zieten 'sche Corps Husaren den anderen Husaren-Regimentern vorgesetzt werden soll. Allerh. Cab. Ordre 1742 

 

Zeitraum Namen des Regimentes Chefs

1730 - 1736

 Berlinsches Husaren - Korps

 Egidius Arend v. Beneckendorff

1736 - 1741

 Leib - Korps - Husaren

 Alexander Ludwig von Wurmb

1741 - 1806

 Leib-Husaren-Regiment Nr. 2 mit jeweils dem Namen des Chefs:

1741 - 1786
1786 - 1794
1794 - 1805
1805 - 1806

  Zietensche Husaren
  von Eben Husaren
  von Göcking Husaren
  von Rudorff Husaren

 Hans Joachim v. Zieten
 Karl August v. Eben
 Friedr. Eberhard Siegmund Günther v. Göcking
 Wilhelm Heinrich v. Rudorff
07.11.1806

 Auflösung d. Regimentes nach Kapitulation zu Ratkau

Reste z. Freikorps Marwitz u. z. 3. Hus.-Brigade

1806 - 1808

 Husaren-Brigade (Regiment) von Rudorff

 Wilhelm Heinrich v. Rudorff

1808

 1. Brandenburgisches Husaren-Regiment

Namen siehe >diese Seite<

1809 - 1816

 Brandenburgisches Husaren-Regiment

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1816 - 1823

 3. Husaren-Regiment (Brandenburgisches)

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1823 - 1860

 3. Husaren-Regiment

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1860 - 1861

 Brandenburgisches Husaren-Regiment Nr. 3

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1861 - 1889

 Brandenburg. Hus.-Regt. (Zietensche Husaren) Nr. 3

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1889 - 1919

 Husaren-Regt. von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3

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Zeitraum

Garnison

1730 - 1733

 Berlin und Beelitz

1734 - 1735

 Feldzug

1736 - 1740

 Berlin

1740 - 1742

 Berlin und Feldzug

1742 - 1743

 I. und II. Bataillon Berlin

1743 - 1787

 I. Btln. Berlin, II. Btln Parchim, Plau Lübs, Eldena, seit 1780 ohne Eldena

1744 - 1745

 I. Btln. Feldzug

1746 - 1755

 I. Btln. Berlin

1756 - 1763

 I. Btln. Feldzug

1764 - 1777

 I. Btln. Berlin

1778

 I. Btln. Feldzug

1779 - 1786

 I. Btln. Berlin (Quartiere und Ställe am Hallischen Tor und Umkreis Belle-Alliance-Platz)

1787

 I. Btln. Feldzug

1788 - 1789

 Berlin, Fürstenwalde, Müllrose

1790

 Feldzug

1791

 Berlin, Fürstenwalde, Müllrose

1792 - 1795

 Feldzug

1796 - 1802

 I. Btln. Grenzbesetzung bei Minden, II. Btln. Berlin

1803 - 1806

 Berlin, Beeskow, Müllrose, Fürstenwalde

1808 - 1812  Berlin
1812 - 1815  Feldzug
1815 - 1818  zur Okkupation in Commercy / Frankreich
1818 - 1819  Gladbach, Viersen, Scheidt, Wickrath
1819 - 1820  Düsseldorf, Schleebusch, Wickrath, Burscheid
1820 - 1830  Düben, Kemberg, Torgau, Dommitsch, Schmiedeberg
1830 - 1831  Halle, Eisleben, Artern, Sangerhausen
1831 - 1851  Düben, Kemberg, Schmiedeberg und Feldzug 1848 - 1849
1851 - 1860  Stab, 1. und 2. Eskadron Rathenow; 3. und 4. Eskadron Nauen
1860  Stab, 1., 2. und 3. Eskadron Rathenow; 4. Eskadron Friesack; Feldzug 1864 - 1866
1867  5. Eskadron Rathenow

Rathenow und seine Zietenhusaren

von Walter Specht, Mai 1937 (Anmerkung: das Jahr des Abzugs der Zietenhusaren nach Göttingen)

Durch dreierlei war Rathenow seit langen Zeiten berühmt: durch seine roten Mauersteine, seine optische Industrie und seine roten Husaren.
Während die ersten durch ihre Dauerhaftigkeit und schöne Farbe zu Wohn- und öffentlichen Bauten in vielen Städten der Mark benutzt wurden, während die Rathenower Brillen und anderen optischen Erzeugnisse den Ruf Rathenows in der ganzen Welt verbreiteten und ihre Fabrikation die Grundlage zu dem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt legte, entwickelte sich durch die Zietenhusaren ein freundschaftliches Band zwischen Bürgerschaft und Soldaten, das von Jahr zu Jahr an Festigkeit zunahm. Denn es sind ja nicht bloß die herrlichen Ruhmestaten des Regiments seit des Alten Fritzen Tagen über die Freiheitskriege, die Schlachten von 1864, 1866 und 1870/71 hinweg bis zu den Kämpfen des Weltkrieges, die das rote Zietenregiment und seine Garnison Rathenow in ganz Deutschland berühmt machten, es sind vielmehr die vielen Tausende Husaren, die in ihrer Heimat nach der Dienstzeit mit stolzem Bewusstsein erzählten, was ihnen das Regiment und seine Garnison Rathenow gewesen und fürs Leben mitgegeben hatte.
Wie wir immer wieder von alten „Zieten“ hören, war Rathenow die idealste Garnison, die man sich denken konnte. Die riesigen Wälder von Kiefern, Eichen und Buchen dicht vor der Stadt, die Havel und die Seen mit ihrem blauen Wasser und den zum Schwimmen, Baden und Tränken vorzüglich geeigneten Ufern, die zum Klettern wie geschaffenen Berge und die weiten Ebenen für schneidige Attacken und Jagdrennen über Gräben und Koppelricken: musste das alles nicht ein Reiterherz erfreuen? Und nicht nur die Augen der alten, auch die der jungen Soldaten von heute leuchten auf, wenn sie von Rathenow erzählen, obwohl sie nicht so eng mit der Bürgerschaft verwachsen konnten, wie es zu einer Zeit möglich war, als es noch keine Kasernen gab.
Als die Husaren 1851 in Rathenow unter dem Obersten Prinzen zu Solms-Braunfels einzogen, zeigte die Stadt noch ganz den Charakter, den ihr das Friderizianische Jahrhundert aufgeprägt hatte und den leider die Zeit um 1900 durch eine wilde, verständnislose Bauweise sehr zum Schaden des schönen einheitlichen architektonischen Bildes böse entstellt hat. Durch die Mauern der Altstadt mit dem Jederitzer-, Havel- und Mühlentor und die der Neustadt mit dem Brandenburger Tor am Ende der Brandenburger Straße und dem Berliner Tor zwischen Jäger- und Schützenstraße war Rathenow von der Außenwelt abgeschnitten. Abends wurden die Tore geschlossen, und wer danach in die Stadt wollte, musste kräftig klingeln. Da die städtische Mahl- und Schlachtsteuer noch bestand, musste jeder Husar sein Futterpaket am Berliner Tor verzollen. Die einzelnen Straßen zeigten ein einheitliches Straßenbild und waren noch nicht durch allerlei Bauten verunziert. Unter der Brücke am Zietenplatz plätscherte fröhlich der Körgraben hindurch, von schönen alten Kastanien beschattet. Das Neustädtische Rathaus oder das „Stadthaus“, wie es bis 1855 hieß, hatte nach dem Paradeplatz zu einen schönen Laubengang, der zur Hauptwache gehörte. Das Haus daneben in der Berliner Straße, das ehemals von Röttgersche und jetzt Polizeiwache, wurde, nachdem es 1831 Cholerahospital und 1834 – 1844 Waisenhaus gewesen war, Offizierskasino und war mit seinem schattigen Garten der Schauplatz unzähliger froher Tafelrunden. Ein für die Husaren sehr wichtiges Gebäude stand unmittelbar rechts hinter der Schleusenbrücke. Es war der Neustädtische Scharren. So mancher wird sich noch des kleinen Laubenganges mit den vier Bogen erinnern, in dessen geheimnisvollem Dunkel „Mutter Pieritzen“ lange Jahre hantierte und „voorn Groschen Schmalz un voorn Sechser Wurscht“ oder ähnliche Genüsse hauptsächlich an die Husaren verkaufte. Unter dem Scharren, nach dem tief gelegenen Schleusenplatz zu, hatten die Feuerspritzen ihre Unterkunft, und auf dem Platz davor waren die „Brummentienen“, eigentlich Brunnentienen, aufgestellt, ungefüge Bottiche auf Schlittenkufen, in denen das Wasser zum Feuer geschleppt wurde.
Das eigentliche Leben erhielt die stille, nur an den Markttagen etwas belebtere Stadt erst durch die Husaren. Nicht nur daß die Signale der zum Dienst rufenden Trompeter die Einförmigkeit täglich unterbrochen, vor allem sorgten die zu Pferde oder zu Fuß zu den Sammelplätzen eilenden Husaren für stets neue Abwechslung. Die Husaren lagen ja bis 1891 in Bürgerquartieren, und die Pferde standen in einer Anzahl großer Ställe besonders in der Altstadt. Hier gibt es noch viele Häuser, die durch zwei dicht nebeneinander liegende Haustüren auffallen, von denen die größere in das Erdgeschoß führt, wo der Eigentümer wohnt, während man durch die schmale direkt auf den Boden oder in das erste Stockwerk kommt, wo die Husaren ihre Stube hatten. Auf diese Weise sollte der Hausbesitzer durch die Soldaten möglichst wenig belästigt werden. Im allgemeinen aber war es so, dass der Bürger die Einquartierung durchaus nicht als eine Belästigung ansah, sondern gern mit „seinen“ Husaren zusammenkam, ja dass sich ein herzliches Verhältnis herausbildete, das über die Dienstzeit hinaus bestehen blieb. Dafür sorgte schon die männliche Jugend, die für alles, was das Soldatenleben anging, das lebhafteste Interesse zeigte.
Konnte es etwas Herrlicheres für einen Jungen geben, als wenn „sein“ Husar ihn auf seinem Pferd zum Stall reiten ließ? Oder wenn er ihm im Stall das Pferd putzen helfen durfte? Wir Jungen waren trotz der elterlichen Verbote häufiger an den Ställen zu finden oder in den Husarenwohnungen als bei den Schularbeiten, und manchmal drückte man krampfhaft eine köstliche mit Schmalz beschmierte Komißbrotstulle unter der Jacke gegen die Brust, während der Vater hinten das Fell gerbte. Solche Schmerzen verpflichteten natürlich erst recht zur Treue gegen „unsern“ Husaren, den wir eben als Familienmitglied ansahen, um das wir uns auf jeden Fall kümmern mussten.

Wir waren natürlich ebenso oft Gäste auf den Exerzierplätzen, auf denen langsam Schritt geübt wurde. Sie waren in der ganzen Stadt verteilt, so auf dem Zietenplatz, dem Bauplatz in der Fabrikenstraße, dem Paradeplatz, am Friedhof und wo irgend ein freies Fleckchen vorhanden war. Noch unterhaltsamer aber war es auf dem kleinen Reitplatz, wenn durch den Springgarten geritten wurde, wo jetzt die Hallen für die Motorfahrzeuge stehen, besonders aber zu Kaisergeburtstag am 22. März, wenn das Regiment in roten Attilas mit umgehängten blauen Pelzen und wehenden weißen Haarbüschen im Galopp den Springgarten durchbrauste.

Im Herbst kamen dann, wie noch heute, die großen Jagdrennen, an denen auch die Rittergutsbesitzer der Umgegend, deren Söhne ja vielfach im Regiment dienten, sehr zahlreich mit ihren Frauen teilnahmen. Und seit 1902 gaben sich die aktiven und ehemalige Zietenhusaren mit den Brandenburger Kürassieren und den grünen Stendaler Husaren, sowie Offizieren aller Waffengattungen ein Stelldichein auf den Rennen des Märkischen Reiter- und Pferdezuchtvereins im Vogelgesang. Der Rennplatz, einer der schönsten Deutschlands, bot dann mit den vielen verschiedenen Uniformen auf dem Grunde einer entzückenden Landschaft ein farbenreiches, bezauberndes Bild. Unter dem Obersten und späteren General der Kavallerie von Rosenberg, der 1875 bis 1883 Regimentskommandeur war, wurden sogar Fahrten mit Pferdeschlitten auf dem Eise der Havel und der überschwemmten Wiesen unternommen. Unter seiner Führung lernten die Husaren erst richtig reiten, klettern und schwimmen. Und wenn sein kaiserlicher Herr ihm einst das Zeugnis ausstellte: „Alles, was die preußische Kavallerie jetzt ist und leistet, ist begründet auf den Namen Rosenberg“, so hat er damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Rosenberg, der Rathenow wie seine Heimat liebte, kehrte hier nach seinem Abschied zurück und hat auch auf dem Friedhof seine letzte Ruhestätte gefunden.
Das glanzvollste Ereignis während seiner Kommandeurszeit war das Reiterfest, das am 14. April 1880 in Anwesendheit Kaiser Wilhelms I., des Kronprinzen und vieler anderer Fürstlichkeiten in der Reitbahn neben dem ehemaligen Garnisonlazarett in der Schützenstraße stattfand, zu dem der Kaiser als kommandierender General des 3. Armeekorps 1828 selber den Grundstein gelegt hatte. Zur gleichen Zeit war auch die Reitbahn erbaut worden, in deren jetzt reich geschmücktem Raum der Kaiser mit seinem Gefolge den zehn Reiterquadrillen der Offiziere, Mannschaften und Offiziersfrauen mit lebhaftem Beifall zuschaute. Eine Illumination der Stadt, wie sie Rathenow seit dem noch nicht wieder gesehen hat, bei der kein Haus, kein Fenster dunkel blieb, beschloß den Kaisertag.
Auch des „roten Prinzen“ Friedrich Karl, der seit 1878 Chef des Regiments war, wird sich gewiß mancher Rathenower noch erinnern können, da er ja nicht selten sein Regiment inspizierte, das ihm ganz besonders ans Herz gewachsen war. Schon 1871 hatte er seinen Husaren eine Garnitur Pelze geschenkt und ein Kapital von 2000 Talern überwiesen, dessen Zinsen zu gemeinnützigen Zwecken verwandt werden sollten. Als weiteres Zeichen seiner Zuneigung  erhielt das Regiment 1873 ein paar prächtige Kesselpauken aus getriebenem Silber. So war es denn verständlich, dass seine Husaren ihm nach seinem 1885 erfolgten Tode eine ganz besondere Ehrung zuteil werden ließen, indem sie unter riesiger Mühe den großen Findling, der jetzt im Kasinogarten liegt, vom Hohen Rott auf besonders gebauten Fahrzeugen nach dem Großen Exerzierplatz schafften und ihn dort, mit einigen kurzen Inschriften versehen, als Denkmal verwandten.
Auch der Oberst von Podbielski, der spätere General und Postminister, erfreute sich in Rathenow großer Beliebtheit. Er gab die Anregung zum Bau der Kasernen und zur Zusammenlegung des gesamten Regiments in Rathenow, wodurch allerdings Friesack in Trauer versetzt wurde, da es seine dort stehende Schwadron abgeben mußte. Aber wenn auch dadurch die Husaren aus den Bürgerquartieren fortzogen, so blieb doch das persönliche herzliche Verhältnis zwischen Einwohnern und Husaren bestehen, und es verging keine größere Festlichkeit in der Stadt, an der nicht beide beteiligt waren. Mit dem Anwachsen der Sozialdemokratie wuchs allerdings auch eine gewisse Reibungslust zwischen den „Strippenjungs“ und dem „Schliepern“, wie sich Husaren und Brillenschleifer gegenseitig titulierten, und so kam es auf Tanzvergnügen nicht selten zu niedlichen Schlägereien, bei denen Säbel, Biergläser, Stuhlbeine und zerbrochene Fensterscheiben eine Rolle spielten. Es wurde dann eine Zeit lang das betreffende Lokal verboten, was aber für die Husaren nichts ausmachte, da ja um 1890 herum etwa 50 Bierlokale mehr bestanden als heute. Um so herzlicher war aber das allgemeine Einvernehmen, zu dem sehr viel das Trompeterkorps beitrug, da von dem Stabstrompeter Kostmann aufgebaut und vorzüglich geleitet wurde. Ja, es half nicht wenig, durch weite Konzertreisen, die sich sogar bis nach England erstreckten, den Ruhm der roten Husaren zu verbreiten. Wie auch heute noch, wurden die Militärkonzerte oder Tanzmusiken durch Trompeter meist bevorzugt, obwohl wir damals eine sehr gute Stadtkapelle unter der hervorragenden Leitung von Hubert Schumacher hatten. Auch jetzt werden wir dieses wichtige band zwischen Militär und Zivil, wie es Stabsmusikmeister Sillig in seinem Trompeterkorps geschaffen hat, sehr schmerzlich vermissen, wenn das Regiment uns verläßt.
Mancherlei bleibt uns Rathenowern aber, was unsere Gedanken an die Husarenzeit binden wird: der Zietenverein, sowie die Denkmäler Rosenbergs, des Weltkrieges, des Prinzen Friedrich Karl, der Bilderfries im Vogelgesang und nicht zuletzt die Husarengräber auf dem Friedhof. Vor ihnen wird, solange sie bestehen, immer wieder der Sohn vom Vater und der Enkel vom Großvater erzählen hören, dass einst in Rathenows Mauern ein ruhmreiches Regiment gestanden hat, gefürchtet von seinen Feinden, geliebt von seinen Freunden:
die Zietenhusaren.

Im Jahre 1880 feierte das Regiment in Rathenow den 150jährigen Eintritt des alten Zieten in dasselbe durch ein großes Reiterfest, welches unser alter Heldenkaiser mit sämtlichen Prinzen des Königlichen Hauses durch seine Gegenwart beehrte. Er bestimmte diesen Tag als Stiftungstag. Vor dem Offizierskorps sprach Seine Majestät mit dem Feuer jugendlicher Erinnerung von dieser Attacke, deren Einzelheiten kein anderer Augenzeuge  mehr hätte schildern können, und schloß nach der Erwähnung von Yorcks Dank mit den Worten: „Ein Lob des alten Yorck wog schwer. Er war ein harter Herr, der selten lobte!“ Dieses Allerhöchste Lob nach so langen Jahren ausgesprochen von dem Sohne König Friedrich Wilhelms III. aber wog noch schwerer und brennt weiter in den Herzen des jetzt lebenden Geschlechts – es erinnernd an vergangene Großtaten und es anfeuernd, in Zukunft es den Ahnen gleich zu tun.

Dieses Regiment nun war berufen, den Gemahl der einzigen Tochter unseres Kaiserpaares in seine Reihen aufzunehmen. Nie wird es sich der alten Überlieferung unwürdig zeigen; stolz und dankbar über die erhaltene Auszeichnung wird es bis zum letzten Atemzuge, so lange noch ein Blutstropfen in den Adern rollt, seine volle Kraft und sein ganzes Leben für Preußens und Deutschlands Ehre einsetzen. Es wird auch nicht vergessen, wie es in der Abendstunde des 16. August 1870 auf den Fluren von Vionville - Mars la Tour durch eine glänzende, überraschende Attacke die französische Armee auf das tiefste erschütterte und nach dem harten Ringen des Tages den Wendepunkt des Krieges, der am 18. einsetzte, gewichtig einleitete.
Diese Tatsache ist erst nach mehr als vierzig Jahren durch die amtlichen französischen Berichte […] bekannt geworden. Eine derartige Anerkennung von feindlicher Seite ist ein Lob, das ein ganz besonderes Gewicht hat.
Quelle: Jahrbuch des Deutschen Krieger-Bundes von 1914
 

Monogramm

Gegenwärtig befinden sich in Rathenow, der ehemaligen Regimentsstadt der Zietenhusaren, noch wenige bauliche Teile aus ihrer Vergangenheit. Die Kasernenanlage wurde zu Wohnungen umgebaut und einer der ehemaligen Reitplätze der Husaren wird noch heute als solcher genutzt. Auf dem Friedhof, befinden sich noch Gräber aus der Zeit des Regimentes und Teile der Pferdeställe sind leider nur noch in ruinösen Resten vorhanden.

Leider verfällt das Offizierskasino zusehens und alle Denkmale, die unter anderem mit den Husaren in Verbindung standen, sind während und nach dem 2. Weltkrieg zerstört worden. Auf diese Weise sind historische Zeugnisse Rathenower Regiments- und Kunstgeschichte für immer verloren gegangen.

Linkes Foto: Ehemaliges Reiterdenkmal, zur Erinnerung an die im 1. Weltkrieg gefallenen Zietenhusaren
Mittleres Foto:Ehemaliges Denkmal Heinrichs von Rosenberg (geb. 1. Juni 1833, gest. 19. April 1900)
Ritter hoher Orden, General der Kavallerie z.D. à la suite des Husaren-Regiments von Zieten (Brandenbg) N° 3.
Rechtes Foto: Grabstätte der Familie von Rosenberg

  

Kesselpauken

Standarte

Kasernenanlage in Rathenow, Standartenträger

Platzkonzert der Zieten-Husaren
vor dem Portal des Rathenower Kreishauses

 

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